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Dietmar Rost / Erhard Stölting / Tomasz Zarycki / Paolo Pasi / Ivan Pedrazzini / Anna Tucholska

New Regional Identities and Strategic Essentialism. Case studies from Poland, Italy and Germany

Berlin: Lit 2007 (Region – Nation – Europa 39); 532 S.; brosch., 39,90 €; ISBN 978-3-8258-9656-0
Identitäten, vor allem multiple Identitäten als Ausdruck der Zugehörigkeit zu verschiedenen Ebenen wie dem Nationalstaat, den Regionen unterhalb bzw. supranationalen Ebenen wie der Europäischen Union darüber, beschäftigen vor allem in der jüngeren Zeit die Literatur zu Internationalen Beziehungen, aber auch der politischen Kulturforschung. Diese Diskussion greifen die Autoren des Bandes auf, indem sie das Phänomen Europa verstehen als „an interlocking of the region, the nation and Europe“. Ihr Augenmerk liegt dabei auf regionalen Identitäten, wobei sie Regionen folgendermaßen definieren: als „subnational spaces which have a certain political administrative manifestation or at least claim to have“ (6). Unter eine solche Definition fallen demnach auch die drei Fallbeispiele, die in einzelnen Kapiteln behandelt werden: die polnischen „vojvodships“, die deutschen Bundesländer und die italienischen „regioni“. Als neuen Ansatz präsentieren sie ein Verständnis von konstruierter und nicht festgewachsener Identität, das sie als strategischen Essentialismus bezeichnen. Darunter verstehen sie eine kollektive Identität, die bewusst („strategisch“) konstruiert wird und dabei anderen höherrangigen Zielen und Interessen untergeordnet wird. Ihre Schlussfolgerungen aus den Fallbeispielen stellen sie dann ebenfalls bereits in der Einleitung vor, wenn sie konstatieren: „Regional identity is employed then as a means for other ends, for instance, to defend the status of elites in the capitals of endangered administrative entities, to give further legitimation to new political structures, to access public resources or to shape a regional trade mark.“ (22) Warum dann am Ende nochmals das Konzept der kollektiven Identität in einer Diskussion der vorherrschenden Ansätze analysiert wird, bleibt etwas unklar. Insgesamt bietet der Band aber eine Fülle an Informationen über das Thema Identität sowohl auf der theoretischen als auch auf der Ebene der Fallbeispiele.
Bernd Schlipphak (SCH)
M. A., wiss. Universitätsassistent, Abteilung Politikwissenschaft, Universität Salzburg.
Rubrizierung: 2.21 | 2.325 | 2.61 Empfohlene Zitierweise: Bernd Schlipphak, Rezension zu: Dietmar Rost / Erhard Stölting / Tomasz Zarycki / Paolo Pasi / Ivan Pedrazzini / Anna Tucholska: New Regional Identities and Strategic Essentialism. Berlin: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14760-new-regional-identities-and-strategic-essentialism_31762, veröffentlicht am 07.03.2008. Buch-Nr.: 31762 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken