Wirtschaftswiss. Diss. Würzburg; Gutachter: N. Berthold, P. Bofinger. - Hilpert fragt aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht, ob die Welthandelsorganisation (WTO) Umwelt- und Sozialstandards in ihr Regelwerk verankern sollte, damit es nicht zu einem so genannten „Race to the Bottom" komme, in dem die reichen Nationen nach und nach auf ihre sozialen und ökologischen Errungenschaften verzichten müssen. Seiner Meinung nach sollte die Welthandelsordnung weder Mindest- noch Höchststandards enthalten, denn: „Vieles spricht dafür, dass national sinnvolle Standards auch in einer integrierten Weltwirtschaft sinnvoll bleiben." (2) Außerdem würden solche Standards die Handelschancen wirtschaftlich nachholender Staaten hemmen. Seine Überzeugung ist: „Die Standards, die so vehement eingefordert werden, wachsen auf Dauer von selbst, sofern allen Ländern die Möglichkeit gegeben wird, auch die dazu notwendigen Mittel zu erwirtschaften." (254) Möglicherweise nicht ganz von seinen eigenen Argumenten und der Ceteris-Paribus-Welt der Ökonomie überzeugt, fügt der Wissenschaftler hinzu: „Vielleicht wäre es gar nicht so schlimm, wenn tatsächlich Mindeststandards in die Weltwirtschaftsordnung aufgenommen würden." (255) Die Forderungen der Globalisierungskritiker seien mittlerweile ein gewaltiges Hindernis bei der weiteren Liberalisierung der Weltwirtschaft geworden. Somit ist Hilperts Hinweis, soziale und ökologische Mindeststandard in die Weltwirtschaftsordnung einzuführen, nur ein politisches Kalkül, um die Globalisierungskritik zu ersticken.