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Friedrich Kambartel

Philosophie und Politische Ökonomie

Göttingen: Wallstein Verlag 1998 (Essener Kulturwissenschaftliche Vorträge 1); 85 S.; brosch., 24,- DM; ISBN 3-89244-332-7
Worin könnte der Beitrag der Philosophie zur - gegenwärtigen - politischen Ökonomie bestehen? In der Sicht von Kambartel - dessen Arbeitsschwerpunkte sich gleichermaßen auf Logik und Sprachphilosophie wie auf Praktische Philosophie beziehen - sollte die philosophische Leistung vor allem dazu beitragen, "die Abhängigkeit quantitativer ökonomischer Wertbestimmungen von qualitativen praktischen Urteilen" (30) aufzuhellen. Eine derartige Klärung des impliziten normativen Gehalts ökonomischer Kategorien hätte erhebliche inhaltliche Implikationen. Einerseits würde sie den Anschluss an die Klassiker der politischen Ökonomie erlauben, die ökonomisches Handeln immer vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Praxis interpretiert haben (39). Andererseits könnte sie - auf die Situation nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Planwirtschaften bezogen - plausibel machen, dass die "Organisation von Märkten nicht an die Verwertung von Kapital" (31) gebunden ist. Der Band enthält drei - zum Teil überarbeitete - Abhandlungen aus den Jahren 1993 und 1997; bei dem Beitrag "Wert, ökonomisch betrachtet" handelt es sich um eine Erstveröffentlichung. Inhalt: Zu dieser Reihe; Vorbemerkung; Bemerkungen zur politischen Ökonomie; Wert, ökonomisch betrachtet; Arbeit und Praxis. Zu den begrifflichen und methodischen Grundlagen einer aktuellen politischen Debatte.
Thomas Mirbach (Mir)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 5.42 | 5.41 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Friedrich Kambartel: Philosophie und Politische Ökonomie Göttingen: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11412-philosophie-und-politische-oekonomie_13535, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13535 Rezension drucken