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Justus Franz Wittkop

Unter der schwarzen Fahne. Aktionen und Gestalten des Anarchismus. Mit einer Einleitung zur Neuausgabe von Dittmar Dahlmann

Berlin: Karin Kramer Verlag 1996; XXIX, 272 S.; 34,- DM; ISBN 3-87956-217-2
Ihrem Ideal der zwangsfreien Gesellschaft folgend, in der der Mensch in absoluter Freiheit seine Fähigkeiten entfalten kann, hat die anarchistische Bewegung stets die Bildung von Parteien oder anderen hierarchisch strukturierten Organisationen abgelehnt. Daher stellt der Autor auch die Lebensgeschichten der führenden Persönlichkeiten des Anarchismus und ihre politischen Ideen in den Mittelpunkt seiner Analyse. Von Godwin und Buonarotti, über Stirner, Proudhon, Herzen, Bakunin und Kropotkin bis zu Malatesta zeichnet er die Entwicklung der Bewegung des Anarchismus in den persönlichen und geistigen Bezügen dieser Personen, aber auch in der Abgrenzung zu kommunistischen Denkern und Parteiführern nach. In einem abschließenden Teil werden die terroristischen Aktionen einiger Anarchisten zu Ende des neunzehnten und Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Europa und Nordamerika sowie das Experiment der Umsetzung anarchistischer Ideen während des spanischen Bürgerkriegs beleuchtet. Ohne das Paradoxon der Erreichung des Zieles einer gewaltlosen Gesellschaft durch gewaltsame Mittel zu leugnen, gelingt es dem Autor, die gängige Identifikation von Anarchismus und terroristischer Gewalttat zu relativieren.
Wolfgang Wagner (WW)
Diplom-Kaufmann, Dr. rer. pol., Politologe, Gütersloh.
Rubrizierung: 2.23 | 5.3 Empfohlene Zitierweise: Wolfgang Wagner, Rezension zu: Justus Franz Wittkop: Unter der schwarzen Fahne. Berlin: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/1078-unter-der-schwarzen-fahne_1042, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 1042 Rezension drucken