Rückblick auf die RAF. Linksextremistischer Terror im historischen Kontext
09.08.20171 Die Terrorgruppe existiert nicht mehr, nur drei ihrer ehemaligen Mitglieder geraten gelegentlich durch ihre Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte in die Schlagzeilen. Die politische wie wissenschaftliche Aufarbeitung setzte bereits während der terroristischen Aktivitäten ein, einige Ereignisse – auch im weiteren historischen Kontext des linken Spektrums wie „Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus“ – konnten erst Jahrzehnte später aufgeklärt werden. Bei vielen Anschlägen aber ist die Frage, wer die Täter waren, weiterhin nicht beantwortet. Wie verstörend dieser Terror auf die Gesellschaft, vor allem aber auch auf Angehörige und andere den Opfern nahestehende Menschen gewirkt hat, lässt sich beispielsweise mit dem Text „Stumme Gewalt“ nachvollziehen, den Carolin Emcke, die Patentochter von Alfred Herrhausen, 2007 in der Zeit veröffentlicht hat.2 Die unten aufgeführten Bücher zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der Literatur zum Themenkomplex, bedingt dadurch, dass die Arbeit an der Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft 1996 und damit deutlich nach dem Ende der Anschläge aufgenommen wurde. Dennoch kann mit den Rezensionen ein kurzer Überblick über die Rezeption dieses Kapitels der deutschen Geschichte vermittelt werden.
34 Menschen sind seit 1971 dem linksextremistischen Terror der Rote Armee Fraktion (RAF) zum Opfer gefallen, zuletzt wurde im Juni 1993 der GSG 9-Polizeikommissar Michael Newrzella bei dem Versuch, zwei RAF-Mitglieder zu verhaften, erschossen.
1 http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/geschichte-der-raf/49319/die-namen-der-toten
2 http://www.zeit.de/2007/37/Herrhausen-Emcke/komplettansicht