Die Vorgeschichte des Wahlsiegs von Donald Trump. Ausgewählte Kurzrezensionen
07.02.2017Das politische Koordinatensystem hat sich in den USA nicht erst im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November 2016 verschoben. Zunächst hatten konservative Thinktanks begonnen, die politische Debatte nach rechts auszurichten und entsprechende Strömungen in der Republikanischen Partei wohl auch initiiert, auf jeden Fall aber unterstützt (siehe dazu Philipp Schläger: „Amerikas Neue Rechte“). Spätestens seit 2009, mit der Formierung der Tea-Party-Bewegung, ist diese Partei zusehends zersplittert, im Diskurs haben seitdem religiöse und rechtspopulistische Positionen an Gewicht gewonnen. Eva C. Schweitzer („Tea Party“) erkennt darin auch den Versuch konservativer Weißer, schwarze und hispanische Bürger an den Rand der Gesellschaft zu drängen (siehe dazu auch Michael Kimmel: „Angry White Men“). In dieser so vorbereiteten politischen Landschaft ist es Donald Trump dann gelungen, mit einem ganz eigenen Rechtspopulismus das zu erreichen, was den Protagonisten der Tea-Party-Bewegung (bisher) verwehrt geblieben ist: die Präsidentschaftswahl zu gewinnen.